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Die DL3RTL-Arrow-Antenne

Eine ausführliche Bauanleitung

Einleitung

2008 war ich auf der Suche nach einer kombinierten Antenne für 2m und 70cm, um damit portablen Funkbetrieb über die Amateurfunksatelliten, wie AO-51, VO-52 oder AO-7 abzuwickeln. Meine Wahl fiel auf die Arrow-Antenne, also die "Pfeilantenne". Sie besteht aus einem 2m-Yagi und einer weiteren für 70cm, welche um 90 Grad gegeneinander verdreht auf einem gemeinsamen Boom sitzen. Somit hält man nur eine Antenne in der Hand, anstatt zwei.

Ich fand einige Bauanleitungen sowie auch fertige Produkte aus den USA, die mir in mehrerlei Hinsicht nicht zusagten: Die meisten Konzepte eigneten sich nicht oder nur bedingt für den portablen Einsatz, da sie sich nicht zerlegen ließen. Wenn sie sich doch ließen, traten nach dem Zusammenbau meist Komplikationen mit der Abstimmung auf, da sie über ein mechanisch empfindliches Gamma-Match angepaßt sind, das sich während des Transports völlig verstimmte. Auch waren viele Antennen viel zu lang bei vergleichsweise geringem Gewinn. Vom finanziellen Aspekt mal ganz abgesehen.

Es mußte also eine Antenne gefunden werden, welche unproblematisch im Nachbau, leicht zerleg- und zusammensetzbar ist, sowie einen kurzen Boom bei vergleichsweise hohem Gewinn besitzt. Dazu sollte sie nicht mehr als 20 oder 30 Euro kosten.

Da blieb nur eins übrig: Selbst zu Papier, Rechner und Stift greifen. Herausgekommen ist eine Arrow-Antenne, welche sich in kurzer Zeit bereits hundertfach bewährt hat: Der DL3RTL-Arrow.


Autor Daniel Möller (DL3RTL) mit der Arrow-Antenne

Grundlegende physikalische Überlegung

Ein kurzer Boom mit wenig Elementen und hohem Gewinn bei praktikablem Vor-/Rückverhältnis ist nur zu erreichen, wenn der Fußpunktwiderstand klein ist - also deutlich unter 50 Ohm.

Dies hat jedoch eine geringe Bandbreite zur Folge. Da wir nur den Bereich des Satellitenfunks auf 2m und 70cm abdecken wollen, stellt eine schmale Bandbreite für unseren Anwendungsfall kein Problem dar. Den hohen Gewinn erkaufen wir uns weiterhin durch rückwärtige Nebenzipfel. Auch die sind unkritisch, da unsere Antenne auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet wird, dessen Position hinreichend bekannt ist.

Mit dem Simulationsprogramm YA (Yagi Analyzer) von K6STI entstanden Stück für Stück eine computeroptimierte Antenne für 2m, sowie eine weitere für 70cm. Die 2m Yagi wurde von mir speziell für den Bereich 145,900 bis 146,000 MHz neu entwickelt. Beim Design der 70cm Yagi orientierte ich mich weitgehend am Design der bekannten 28-Ohm-Antenne von DK7ZB, da diese bereits auf Bandmitte konfektioniert ist und sich dort auf 70cm ebenfalls der Bereich des Satellitenfunks befindet.

Beide Antennen können auf einem lediglich 80 cm langen Boom untergebracht werden und sind unkritisch im Aufbau. Die Anpassung auf die üblichen 50 Ohm Impedanz erfolgt mittels DK7ZB-Match.

Anschluß an den Transceiver

Die Antenne führt zwei Koaxialkaxel: eins für den 2m-Yagi und ein weiteres für den 70cm-Yagi. Damit läßt sich die Antenne an jedem Funkgerät betreiben, das zwei für die Bänder getrennt wählbare Antennenbuchsen hat. Dies trifft beispielsweise auf den YAESU FT-817 zu, aber auch auf viele andere Modelle. Auch könnte man im Notfall einfach erst mal zwei getrennte Funkgeräte für 2m und 70cm verwenden. Sollten Sie jedoch ein Duobad-Handsprechfunkgerät benutzen wollen, z.B. das Kenwood TH-F7E mit nur einer gemeinsamen Antennenbuchse, so ist ein Duplexer notwendig.

Wenn Sie keinen zur Hand haben, können Sie einen einfachen Duplexer auch rasch selbst zusammenlöten. Da wir über Satellit mit kleiner Leistung (z.B. 5 Watt) arbeiten, ist der Aufbau unproblematisch. Eine gute Anleitung finden Sie hier. das Konzept dieses Microduplexers von KI0AG kann auch ohne die geätzte Platine auf einem Lochraster aufgebaut werden. Wichtig ist nur, dass der Duplexer anschließend in einem kleinen HF-dichten Gehäuse beheimatet wird.

Verwendete Materialien

Zum Einsatz kommen ausschließlich Materialien, welche man in einem Baumarkt und Elektronikfachhandel (Reichelt, Conrad, oder der Laden um die Ecke) bekommt.

Oft sollte die eigene Bastelkiste auch schon weiterhelfen können. Es sind keine Spezialteile notwendig. Die Kosten belaufen sich auf ca. 20 bis 30 Euro, je nach dem wo Sie Ihre Bauteile einkaufen.

Der Shop, der Ihnen alle Bauteile ab Lager liefern kann, muß nicht unbedingt die preiswerte Lösung sein. Schauen Sie sich erst mal etwas um. Im gutsortierten Baumarkt werden Sie fündig werden. Vielleicht gibt es in Ihrer Nähe auch einen Metallgroßhandel!? Dort sind die Preise für Alu-Stäbe oftmals äußerst günstig, und Sie bekommen gegen ein kleines Trinkgeld manchmal sogar schon alles auf die benötigte Länge geschnitten: Das spart Zeit und Geld.

Dass Sie sogar die Polyamid-Elementhalter erst mal selbst bauen können, beschreibe ich noch ausführlich. Professionelle Elementhalter, wie die von Konni, können Sie später bei Gefallen immer noch nachkaufen. Vielleicht machen Sie sogar eine Sammelbestellung für Ihren OV!?

Also: Erst mal Preise vergleichen und den Einkauf planen. Sie werden dann erstaunt sein, dass die vergleichsweise teuerste Position ausgerechnet die Flügelmuttern sein werden. Und selbst die können Sie nach ausführlichem Test der Antenne und Ihren ersten erfolgreichen QSOs auch noch später nachkaufen und erst mal einfach M3-Muttern aufsetzen.. Wecken Sie Ihren Basteltrieb und versuchen Sie es erst mal low-budget. Amateurfunk muß und darf nicht teuer sein. Meine letzte Arrow-Antenne hat komplett um die 25 Euro gekostet.

Eckdaten

Mechanische und elektrische Wertel

  • Gewinn 2m: ca. 6,3 dBd bei 3 Elementen
  • Gewinn 70cm: ca. 9,1 dBd bei 5 Elementen
  • F/R 2m: ca. 19 dB
  • F/R 70cm: ca. 20 dB
  • Impedanz 2m: 28 Ohm mit 50 Ohm-Anschluß
  • Impedanz 70cm: 28 Ohm mit 50 Ohm-Anschluß
  • bestes SWR 145,950 MHz: 1:1,0
  • bestes SWR 435,000 MHZ: 1:1,1
  • Länge über alles: 100 cm mit Griff
  • max. Breite 99,7 cm

Berechnete Werte

Die mit dem Computer designten Plots können Sie nachstehend einsehen. Klicken Sie das gewünschte Diagramm an, um es zu vergrößern.

Das E-Feld auf 2 Meter bei 145,950 MHz:



Gewinn, Stehwellenverhältnis, Vor-Rückverhältnis, sowie Fußpunktwiderstand auf 2m:



Das H-Feld auf 2 Meter bei 145,950 MHz:



horizontales Diagramm für 70cm:



vertikales Diagramm für 70cm:



Stehwellenverhältnis auf 70cm:


Praktische Werte

Die in der Praxis erzielten Werte kommen den errechneten nachweislich sehr nahe.

Aber machen Sie sich bitte keine Gedanken darüber, ob Ihre Antennen nun 6,2 dBd oder 6,3 dBd Gewinn hat - Sie werden den Unterschied nicht feststellen können.

Betrachten Sie diese Werte als Richtwerte, die Sie bei sauberem Aufbau der Antenne erzielen werden.

Stückliste

Die Materialien sind so ausgewählt, dass Sie sie ohne große Probleme beschaffen können.

Die Bezugsquellen sind ebenfalls angegeben. Sollten Sie dennoch Probleme haben, so wenden Sie sich einfach an mich - ich habe noch mehr Quellen.
Material Anzahl Bemaßung Bezugsquelle
Alu-Vierkantrohr 1 15x15x1,5 mm x 100cm Baumarkt
Alu-Rundrohr 1 6x1 mm x 102 cm Baumarkt
Alu-Rundrohr 3 6x1 mm x 100 cm Baumarkt
Alu-Rundrohr 2 10x1mm x 100 cm Baumarkt
Abzweigdose 2 ca. 8x8 cm Baumarkt
Schraube 4 M3 x 25mm Baumarkt, Bastelkiste
Schraube 6 M3 x 30 mm Baumarkt, Bastelkiste
Unterlegscheibe 10 M3 Baumarkt, Bastelkiste
Blechschraube 4 ca. 2,9 x 9,5 mm Baumarkt, Bastelkiste
Flügelmutter 10 M3 Baumarkt
Kabelschuh mit Lötfahne 6 Loch für M3 (3,2 mm) Bastelkiste, Reichelt, Conrad
Kabelverschraubung inkl. Mutter 6 metrisch für 4-10 mm Baumarkt, Reichelt, Conrad
Polyamid-Rundstab 2 ca. 8 x 100 mm Baumarkt, Modellbau-Fachhandel, Conrad
Elementhalter, Polyamid (nur Unterteil) 6 für 15mm-Boom Konni-Antennen
RG-179, 75-Ohm Teflonkabel 1 2 m Reichelt, Conrad, Elektronik-Fachhandel
Kabelbinder ca. 10 Bastelkiste
RG-179 75-Ohm Teflonkabel oder RG-59 75 Ohm 1 2 m Reichelt, Conrad, Elektronik-Fachhandel

Nice-to-have, aber für einen ersten Versuchsaufbau nicht zwingend notwendig:

Material Anzahl Bemaßung Bezugsquelle
Rohrkappe für 10mm-Rundrohr 4 Baumarkt, Sanitärfachhandel
Rohrkappe für 6mm-Rundrohr 12 Baumarkt, Sanitärfachhandel
Rohrkappe für 15x15mm-Vierkantrohr 2 Baumarkt, Sanitärfachhandel


Anmerkung zu den Elementhaltern

Die Elementhalter von Konni sind eigentlich auch nur "nice-to-have". Sie erleichern den Aufbau, können aber auch durchaus selbst gebaut werden.

Besorgen Sie sich dazu einfach im Sanitärfachhandel oder Baumarkt ein kleines Rohr mit 6 bis 8 mm Innendurchmesser und mind. 2mm Wandstärke. Davon schneiden Sie für z.B. 10 Elementhalter einfach 5 Stücke je 6 cm ab:



Diese kleinen Röhrchen sägen Sie nun der Länge nach mittig auf, sodass Sie nachher 10 Hälften auf dem Tisch liegen haben:



Mit einer Feile arbeiten Sie außen an die gewölbte Seite der halben Röhrchen einfach mittig eine 15 mm breite Phase für die Auflage auf dem Boom - in der Zeichnung hellblau dargestellt. Zur Krönung bohren Sie noch mittig ein 3mm-Loch hinein:



Fertig ist der Elementhalter!

Anpassung

Beide Yagis dieser Antenne arbeiten in 28-Ohm-Technik. Sie erlaubt bei kurzem Boom und schmaler Bandbreite einem verhältnismäßig hohen Gewinn.

Den erkaufen wir uns zu Lasten eines etwas schlechteren Vor-Rückverhältnisses von rund 20 dB. Für unseren Anwendungsfall ist das V/R-Verhätnis jedoch unkritisch, und so belassen wir es (Rückwärtige Nebenzipfel hin oder her) lieber beim hohen Gewinn.

Nun hat Ihr Transceiver keine Anschlüsse für 28-Ohm Impedanz. Auch der Transport der HF von und zur Antenne würde einen vor Probleme stellen. Wir müssen unsere 28 Ohm also auf 50 Ohm transformieren. Dies geschieht mit Hilfe des DK7ZB-Matchs, dessen einfache Konstruktion ich in der Bauanleitung weiter unten ebenfalls ausführlich beschreibe.

Bauanleitung

Nun aber ran ans Werk. Haben Sie alle Teile beschaffen können?



Das dürfte anfürsich kein Problem gewesen sein. Ansonsten schreiben Sie mich bitte einfach kurz an. Wichtig ist jetzt, dass Sie genau lesen und sauber arbeiten. Auch der ungeübte Bastler sollte in der Lage sein, diese Antenne aufzubauen. Allerdings ist es schon notwendig, dass man eine Bohrmaschine (am besten eine Standbohrmaschine/Säulenbohrmaschine), einen Körner, Hammer, 3mm Bohrer, Eisensäge, etc. zur Hand hat. Ohne diesen Utensilien kann man nun mal nicht basteln. Mit dem Lötkolben allein kommen Sie hier nicht sehr weit.

Ich gehe also davon aus, dass Sie über entsprechendes Werkzeug verfügen und auch wissen, dass man ein Loch, bevor man es bohrt, zunächst mit einem Stift anzeichnet, dann mit einem Körner ankörnt und dann erst ein kleines Loch vorbohrt, ehe man es mit dem endgültigen Bohrer auf die gewünschte Größe aufbohrt. Das ist insbesondere dann wichtig zu beachten, wenn es später um die Bohrungen in den 6mm-Elementen geht, sonst rutschen Sie am runden Profil ständig ab und bekommen nicht und niemals ein Loch hinein.

Der Boom

Nehmen Sie sich zunächst das Vierkantrohr vor und sägen es auf die entsprechende Länge. Haben Sie bereits ein ein Meter langes Stücker worben, so ist Ihr Boom bereits fertig. Nehmen Sie ihn nun an einem Ende in die Hand und strecken ihn wie ein gezogenes Schwert zum Angriff in die Luft. Etwa dies ist die Position zum Satelliten-Angeln, die Sie später mal einnehmen werden. Nun haben Sie auch bereits ein erstes Gefühl dafür, wie kurz die Antenne sein wird. Und das bei mehr als 6 dBd auf 2m und rund 9 dBd auf 70cm.

Die Maße

Als nächsten benötigen wir die Maße der Antenne, denn nun müssen wir die Rundstäbe auf die entsprechenden Längen kürzen und Löcher bohren:




Mit "handle bar" ist hier der Griff bezeichnet. Der schwarze Boom ist unschwer zu erkennen.

Die Elemente der 2m-Yagi sind blau eingefärbt und die der 70cm-Yagi rot. Die Yagis sind natürlich um 90 Grad gegeneinander verdreht. Ich habe hier aus Gründen der Übersichtlichkeit auf eine dreidimensional Darstellung verzichtet. Schauen Sie von Links auf den Griff über die Antenne in Längsrichtung, so sieht sie so aus:



Die Elemente werden später mit einer Schraube und durch die Elementhalter etwas auf Abstand mittig auf dem Boom mit einer Schraube befestigt. Nehmen Sie sich nun also den Boom nun vor, und zeichnen Sie mit Maßband und Stift die Bohrungen für die Elemente an. Die Maße gehen vom Anfang des Griffs aus nach rechts. Zeichnen und bohren Sie zunächst nur die Löcher für die 2m-Yagi, also die blauen Elemente. Also nach 177 mm ein Loch mittig in den Boom den Reflektor und noch mal nach 997 mm. Haben Sie's gemerkt? Ich ließ den Dipol aus. Seine Position hängt davon ab, an welcher Stelle Sie später die Abzweigdose montieren. Einige Milimeter weiter links oder rechts, und schon ist die Antenne verstimmt und funktioniert nicht. Die Löcher für die Abzweigdose zeichnen und bohren wir also erst, wenn wir die Dipole später zusammengebaut haben.

Prima, dann drehen wir den Boom nun um 90 Grad und zeichnen die Löcher für die 70cm-Yagi an. Auch hier lassen wir wieder den Dipol außen vor. Bohren Sie nun alle angezeichneten Löcher mit 3 mm oder 3,1 mm auf. Verwenden Sie keinen noch größeren Bohrer, da die Schrauben sonst zu viel Spiel haben werden und die Elemente möglicherweise nicht an ihrer richtigen Position sitzen. Haben Sie daran gedacht, mit einer Feile oder etwas Schmirgelpapier die Bohrungen zu entgraten? Gut so!

Anfertigen der Elemente

Als nächstes nehmen wir uns die Elemente vor.

Die 6mm-Rundstäbe sind für die Reflektoren und Direktoren, die 10mm-Rundstäbe hingegen für die Dipole. Kürzen Sie mit einer kleinen Eisensäge nun alle Elemente auf die gewünschte Länge. Auch hier das Entgraten nicht vergessen! Beschriften Sie jedes Element, das Sie angefertigt haben, mit einem wasserfesten Stift, damit es später keine Verwechslungen gibt. Genau in die Mitte der 6mm-Elemente zeichnen Sie nun das Loch für die Befestigungsschraube an. Hier müssen Sie anschließend auf jeden Fall körnen, da der Bohrer auf dem runden Profil unweigerlich abrutscht. Bohren lieber erst mal mit einem 1,5 oder 2mm-Bohrer vor und erst dann auf 3mm auf. Und nehmen Sie sich Zeit. Wer eine Säulenbohrmaschine hat, ist bei diesem Arbeitsschritt klar im Vorteil, aber es geht auch ohne.

Wenn Sie möchten, können Sie an dieser Stelle mal provisorisch die Elemente (außer den Dipolen) mit den Schrauben und Flügelmuttern an den entsprechenden Stellen am Boom befestigen. Nun haben Sie einen ersten genaueren Eindruck, wie die Antenne später aussehen wird.

Wenn Sie sich nicht die Elementhalter von Konni besorgt haben, ist nun der richtige Zeitpunkt gekommen, diese entsprechend obiger Anleitung anzufertigen.

Die Anpaßleitung

Nun fertigen wir die eingangs erwähnten Anpaßleitungen an.

Dabei transformieren zwei Lambda/4 lange und parallel-geschaltete 75-Ohm-Kabel die HF von 50 auf 25 Ohm. Eigentlich bräuchten wir 28 Ohm. Die drei Ohm Differenz machen sich in der Praxis jedoch nicht bemerkbar.



Rot markierte Stellen sind elektrisch leitende Verbindungen, z.B. Lötungen. Die geflechte der Abschirmung verdrillen Sie miteinander und löten Sie zusammen. Verzinnen Sie bitte auch den um das Kabelende resultierenden Kranz des Geflechts, um zu verhindern, dass abstehende Drähtchen einen Kurzschluß verursachen können.

Die Länge l1 ist abhängig von der zu transformierenden Frequenz, sowie vom verwendeten 75-Ohm-Kabel, da jeder Kabeltyp seinen eigenen Verkürzungsfaktor mitbringt.

Die Längen beziehen sich auf jeweils eines der beiden parallelgeschalteten Kabel. Sie benötigen folgerichtig beim Einkauf etwas mehr als die doppelte Länge. Grundlage der Berechnung waren Bezugsfrequenzen von 145,950 MHz für 2 m, sowie 435,000 MHz für 70 cm:

Kabeltyp 2 m 70 cm
RG-59 343 mm 115 mm
RG-179 360 mm 121 mm


Führen Sie die beiden Kabel wirklich parallel. Am besten, sie umwickeln diese einfach mit Isolierband zu einem Paket oder fixieren sie mit ein paar Kabelbindern.

So sollte es anschließend aussehen. Das nebenstehende Bild zeigt die Anornung für den 70cm-Dipol mit RG-59, das untere hingegen jene für den 2m-Dipol mit RG-179.



Bei 2 m habe ich mich aus Platzgründen für das deutlich dünnere und flexiblere RG-179 entschieden, da ich die Anpaßleitung später in den Abzweigdosen der Dipole unterbringe.


Konstruktion der Dipole

Nehmen Sich sich nun die Abzeigdosen vor

Schneiden nahe dem Boden zwei so große Löcher für die beiden Strahlerelemente hinein, so dass Sie die Kabelverschraubungen dort durchstecken und mit den dazugehörigen großen Muttern befestigen können. Setzen Sie den Dipol nicht mittig in die Dose, sondern (wie aus dem Foto ersichtlich) zu einer Seite hin an den Rand versetzt. Das hat den Vorteil, dass Sie genügend Platz haben, um die Anpaßleitung zum einem Kranz aufgewickelt mit in der Dose unterbringen können.



Wie Sie sehen, habe ich auf eine Anschlußbuchse für das Koaxkabel verzichtet, sondern direkt auf zwei Meter gekürzt, über die dritte Kabelverschraubung stirnseitig in die Dose eingeführt und dort direkt mit der Anpaßleitung verlötet. Dies hat den Vorteil, dass Sie die Dämpfung von Stecker und Buchse umgehen. Da sie die Antenne in der Hand halten und der Transceiver auch in Ihrer Nähe steht (Handsprech-Duobander in der anderen Hand oder FT-817 um den Hals gehangen), ist das kein Problem, denn die Kabel sind ja sehr kurz und können somit zum Transport problemlos aufgewickelt werden.



Den Dipol verbinden Sie in der Mitte mit dem Polyamit-Rundstab. Den werden Sie wahrscheinlich ein wenig mit Schmirgelpapier oder einer feile bearbeiten müssen, damit sich die Elemente hineinschieben lassen. Die Dipolhälften sollten anschließend etwa 10-12 mm voneinander entfernt sein. Haben Sie sich keinen Plyamidstab besorgen können, so können Sie alternativ auch die Dipole in der Buchse mit kleinen Holzklötzchen aufbocken und anschließend viel Heißkleber fixieren. Wichtig ist hier die mechanische Stabilität, denn die Kabelverschraubungen alleine reichen zwar unter Umständen bei den kurzen 70cm-Strahlern aus, aber spätestens beim 2m-Dipol wird es ohne Fixierung wackelig.



Hier können Sie gut erkennen, wie die Anpaßleitung am Dipol befestigt wird. Ich habe nahe der Enden jeweils ein kleines 2mm-Loch gebohrt und anschließend die Lötfahne mit der Blechschraube fixiert. Ein mal am einen Strahler für den Anschluß des Mantelgeflechts der Anpaßleitungen (im Bild durch das Kabel verdeckt), und ein mal am anderen Strahler, um dort die beiden Seelen anzulöten.

Wenn Sie beide Dipole angefertigt haben, so kommen Sie bitte nicht auf die Idee, diese am Funkgerät zu testen. Das wird beispielsweise beim Yeasu FT-817 nur ein mal funktionieren, dann ist die Endstufe hinüber. Der Grund liegt in der Tatsache, dass der Dipol nur auf dem Boom in Verbindung mit seinen Reflektoren und Direktoren 28 Ohm Impedanz aufweist. Ohne die anderen Elemente ist der Speisepunkt verstimmt. Wenn Sie die Anpaßleitung testen wollen, so löten Sie einfach testweise anstelle des Dipols zwei parallelgeschaltete 56-Ohm Widerstände von 2 Watt an. Diese ergeben 28 Ohm und ersetzen den späteren Fußpunktwiderstand der Yagi. Mit entsprechend kleiner Sendeleistung können Sie nun die Stehwelle messen. Sie sollte bei 1:1.0 liegen. Wenn nicht, so überprüfen Sie bitte Ihren Aufbau.

Auf dem Foto oben sehen Sie auch, dass ich Abdeckkappen auf die Elementenden geschoben habe. Gleiches gilt analog für die anderen Elemente, sowie für die Enden des Booms. Wenn Sie sich diese nicht besorgt haben oder besorgen konnten, so wickeln Sie hier einfach ein paar Windungen Isolierband herum oder verwenden Schrumpfschlauch. Wichtig ist, dass Sie sich oder andere mit den Enden nicht verletzen können.



Zum Schluß nehmen wir uns die Abzweigdosen mit den fertig montierten Dipolen vor. Auf dem Boom haben Sie ja bereits die Stelle markiert, an welcher der Dipol sitzen soll. Richten Sie die Dosen auf dem Boom nun so genau wie möglich aus, damit der Dipol seine endgültige Parkposition erreicht. dann zeichnen Sie auf dem Boom die Position der Abzweigdose an und fertigen die Löcher zur Befestigung der Dosen an. Meine Abzweidosen hatten bereits Flansche mit Löchern zur Aufputzmontage. Sie können aber auch einfach zwei Löcher in den Boden der Dosen bohren und sie auf diese Art befestigen. Wenn Sie sich um 1 mm in der Position vertan haben, ist das nicht so kritisch. Ab 2 mm verstimmt sich jedoch die Antenne.



Damit ist eigentlich auch schon alles erledigt. Nun können Sie die Antenne zusammensetzen.

Vergewissern Sie sich, dass Sie die richtigen Elemente an der richtige Stelle montieren. Am besten, Sie beschriften nicht nur die Elemente, sondern auch gleich deren Positionen dauerhaft auf dem Boom. Die Koaxkabel können Sie nach der ersten Montage dicht am Boom zum Griff führen und mit Kabelbindern fixieren.

Die Antenne ist nun fertig uns für einen ersten Test bereit.

Abschließende Bemerkungen

Sie haben nun eine Arrow-Antenne für den Funkbetrieb über Satellit im 2m/70cm-Band.

Der Dipol für 70 cm hat eine ausreichende Bandbreite, um ihn auch außerhalb des im 70cm-bandes in der Mitte liegenden Satellitenbereiches zu betreiben. Auf 2 m sieht es schon anders aus. Hier liegt die Mittenfrequenz bei 145,950 MHz. Dort sollte sich das beste SWR einstellen. Wenn Sie nun versuchen, damit im 2m-SSB-Bereich zu funken, würde sich unweigerlich ein deutlich schlechteres Stehwellenverhältnis einstellen.

Anstelle der 3mm-Bohrungen durch die Elemente habe ich dort kleiner Aufgebohrt und M3-Gewinde hineingeschnitten. Damit sitzen die Schrauben fest am Strahler montiert. Sie verbleiben beim Zerlegen somit am Element. Dies vereinfacht das Zusammensetzen und Zerlegen der Antenne, da man nur noch die Flügelmuttern aufsetzen muß.

Zerlegt sieht die Antenne übrigens so aus:





Ich entferne lediglich die Elemente der 2m-Yagi. Die 70cm-Elemente sind ohnehin bereits sehr schmal.

Das Packmaß beträgt 101 cm. Kleiner geht es nicht, da der Reflektor für das 2m-Band 1010 mm lang ist. Folgerichtig macht es auch keinen Sinn, den Boom zerlegbar zu konstruieren, da er ohnehin einen Zentimeter kürzer als der Reflektor ist.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Angeln der LEOs. Ich habe mit dieser Antenne stets ausgezeichnete Rapporte erhalten.

Haftungsausschluss

Jeder ist für sein Tun und Handeln selbst verantwortlich. Die Antenne ist hundertfach erprobt, jedoch schließe ich aus rechtlichen Gründen jegliche Haftung und Gewährleistung aus. Wenn Sie also beispielsweise einen HF-Kurzschluss verursachen, dort reinfunken und sich die Endstufe verabschiedet, ist dies Ihr persönliches Pech. Und wenn Sie mit der Bohrmaschine abrutschen und sich ein Loch in die Hand bohren, war zumindest die Idee des Lochs richtig, die Stelle aber falsch.

Arbeiten Sie jederzeit sauber und gewissenhaft, dann wird auch alles gutgehen.