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Ausgabe für Braille-Zeile und Screenreader.

Schnellstart Kurzwellenempfang

Eine Empfangsanleitung für Ungeduldige

Haben Sie schon Blut geleckt und möchten sofort mit dem Kurzwellenempfang starten?

Dann habe ich hier für Sie eine interessante Anleitung, die ich erstmals 2015 für Lehrgangsteilnehmer der Schule für strategische Aufklärung der Bundeswehr in Flensburg-Mürwik angefertigt hatte.

Klicken Sie auf das Radio.
Es öffnet sich die Bedienmaske eines fernbedienbaren Kurzwellen-Empfängers der Universität Twente in den Niederlanden n einem neuen Browser-Fenster.

Lassen Sie dort alles in den Grundeinstellungen und scrollen weiter runter zur Frequenzeingabe.

1. Versuch

Kleines D-Schicht-Experiment

Geben Sie 1.278 kHz als Frequenz ein, drücken Sie dann Enter und stellen weiter rechts unter "bandwith" AM oder AM-nrw.

Tagsüber werden Sie hier nichts hören. Mit Einsetzen der Dunkelheit hingegen das Musikprogramm von France Bleue.

Warum? Mittelwellen werden ebenfalls von den F-Schichten reflektiert. Tagsüber dämpft hier jedoch die darunterliegende D-Schicht. Diese baut sich mit Einsetzen der Dunkelheit ab.

2. Versuch

Russischer Totmannsender UWB-76

Willkommen im kalten Krieg. Auf 4.625 kHz sendet der legendäre Buzzer (vgl. href="http://de.wikipedia.org/wiki/The_Buzzer).

Frequenz 4.625 kHz einstellen und bei Bandwith AM wählen.

Viel Vergnügen und viel Gänsehaut. Funktioniert abends, vorallem bei Dunkelheit. eine weitere Frequenz ist 6.995 kHz.

3. Versuch

Soldaten in Gefechten dieser Welt

Frequenz 6.826, aber bei Bandwith USB statt AM wählen. Am späten Abend wird eben auch noch gekämpft.

Funkverbindungen eines sogenannten Tornisterfunkgeräts enden mit einer Tonfolge bestehend aus einem tiefen Ton, gefolgt von einem um genau eine Oktave höher liegenden Ton.

Solche Funkgeräte werden von Infanteristen mitgeführt. Was Sie dort hören können ist authentisch.

4. Versuch

Echte Piratensender

Volkssport in Holland. Nehmen Sie ab 22 Uhr eine dieser Frequenzen in AM: 1620, 1625, 1630, 1640 oder 1645 kHz. Manchmal auch ein wenig dazwischen. Hier tummeln sich niederländische und griechische Musikpiraten.

Rufen Sie die oft durchgegebene Telefonnummer an, und Sie gehen unverzüglich dort auf den Telefonhybrid und dürfen Grüße im Radio durchgeben... allerdings fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Einschaltquote dieser Sender ist eher gering.

5. Versuch

Zeitzeichensender

Nehmen Sie (übrigens auch tagsüber) die Frequenz 9.998 kHz, und wählen sie LSB. Mit diesen Tönen werden Funkuhren gesteuert. Prinzip analog zu DCF-77 aus Mainflingen - jedoch das russische Pendant.

Gelegentlich sind auch WWV und WWVH aus Hawaii und Colorado auf 10.000 oder 15.000 kHz zu empfangen.

Erkennungsmerkmal: Gesprochene Zeitansagen kurz vor der vollen Minute. Hawaii mit weiblicher Stimme, Colorado mit männlicher.

6. Versuch

Echte Spione

Frequenzen von Zahlensendern (Spionagefunk) kann/darf ich nicht nennen, diese ändern sich ohnehin ständig. Aber wenn Ihnen beim Drehen über die Kurzwelle plötzlich ein Sender begegnet, der immer fünf Zahlen wiederholt, dann sind Sie vermutlich auf einen der geheimnisumworbenen Zahlensender gestoßen.

Infos zu Zahlensender u.a. unter www.spynumbers.com. In den dortigen Foren finden Sie auch Frequenzhinweise.

7. Versuch

Rundfunksender aus aller Welt

Lassen Sie sich unsere Sendepläne deutsch anzeigen (oder auch Englisch).

Dann erfahren Sie, welchen Radiosender Sie mit dem Web-Empfänger der Uni Twente mal probieren können.

Fingerzeig: Alle Zeitangaben in UTC! Diese internationalen Auslandsdienste bestätigen Empfangsberichte regelmäßig mit einer QSL-Karte.

8. Versuch

Störsender

Die Konflikte dieser Welt lassen sich auch an Jammern ablesen.

Derzeit wird unter anderem das Programm des taiwanesichen Sound of Hope auf 18.080 kHz durch Chinesische Jammer gestört.

Sie erkennen Jammer meist an einem Heulton, unter dem man leise das gestörte Radioprogramm vernehmen kann.